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rost und anlaufschutzmassnahmen fuer galvanikgeraete


Galvanikgeräte, die zur Beschichtung von Metallen verwendet werden, sind häufig extremen chemischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere Rost und Anlaufen stellen eine Herausforderung dar, da sie die Lebensdauer der Geräte und die Qualität der galvanisierten Produkte negativ beeinflussen können. Um galvanische Anlagen vor Korrosion und Oxidation zu schützen, sind gezielte Rost- und Anlaufschutzmaßnahmen erforderlich.

1. Hauptursachen für Korrosion und Anlaufen in Galvanikanlagen

Korrosion und Anlaufen entstehen durch mehrere Faktoren:

  • Exposition gegenüber aggressiven Chemikalien: In Galvanikbädern werden oft hochreaktive Lösungen wie Säuren und Laugen verwendet, die Metalle angreifen können.
  • Hohe Feuchtigkeit: Die ständige Anwesenheit von Wasser, insbesondere in Kombination mit Luftsauerstoff, fördert die Rostbildung.
  • Elektrochemische Prozesse: Die galvanischen Prozesse selbst können zu Korrosion führen, wenn nicht die richtigen Schutzmaßnahmen getroffen werden.

2. Materialauswahl für Korrosionsbeständigkeit

Die Wahl der richtigen Materialien für galvanische Anlagen ist der erste Schritt, um Rost und Anlaufen zu verhindern:

  • Edelstahl (z. B. 316L): Edelstahl ist aufgrund seiner hohen Korrosionsbeständigkeit eine häufige Wahl. Besonders die Legierung 316L hat einen hohen Molybdängehalt, der zusätzlichen Schutz vor Chloridkorrosion bietet.
  • Kunststoffbeschichtungen: Viele Gerätekomponenten werden aus Kunststoffen wie Polypropylen (PP) oder Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt oder mit einer Kunststoffschicht überzogen. Diese Materialien sind besonders beständig gegenüber Chemikalien und Feuchtigkeit.
  • Titan: Für besonders aggressive galvanische Lösungen wird oft Titan verwendet, da es äußerst widerstandsfähig gegen Säuren und Laugen ist.

3. Beschichtungen als Schutzmaßnahmen

Zusätzliche Beschichtungen können verwendet werden, um den Rost- und Anlaufschutz von Metallkomponenten zu erhöhen:

  • Pulverbeschichtungen: Metallteile, die der Galvanisierung ausgesetzt sind, können mit Pulverbeschichtungen versehen werden, um sie vor Rost und chemischem Angriff zu schützen. Pulverbeschichtungen bieten eine robuste, dauerhafte Schutzschicht.
  • Zinkbeschichtungen: Eine Zinkbeschichtung bietet aktiven kathodischen Korrosionsschutz. Sollte die Zinkschicht beschädigt werden, bietet sie dennoch einen Schutzmechanismus, der verhindert, dass der darunterliegende Stahl korrodiert.
  • PTFE-Beschichtungen (Teflon): Diese Beschichtungen werden verwendet, um Gerätekomponenten vor chemischen Angriffen und Ablagerungen zu schützen. PTFE ist extrem korrosionsbeständig und hat außerdem anti-haftende Eigenschaften, die Ablagerungen verhindern.

4. Wartung und Reinigung

Regelmäßige Wartung und Reinigung sind entscheidend, um Korrosion und Anlaufen zu verhindern:

  • Reinigung nach jedem Einsatz: Nach jedem Gebrauch sollten die Geräte gründlich mit frischem Wasser gespült werden, um Rückstände von Chemikalien zu entfernen, die Korrosion verursachen könnten.
  • Inspektion auf Rost und Ablagerungen: Regelmäßige Sichtprüfungen auf Rost und Ablagerungen können Probleme frühzeitig erkennen lassen. Solche Ablagerungen sollten sofort entfernt werden, um eine weitere Korrosion zu verhindern.
  • Schutzmittelanwendung: Das regelmäßige Auftragen von Korrosionsschutzmitteln (z. B. Ölen oder Wachsen) kann helfen, die Metalloberflächen vor Feuchtigkeit und Sauerstoff zu schützen.

5. Lüftung und Feuchtigkeitskontrolle

Da Feuchtigkeit ein wesentlicher Faktor für Rostbildung ist, ist eine gute Belüftung in der Galvanikanlage wichtig:

  • Kontrollierte Luftfeuchtigkeit: Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Galvanikanlage, z. B. durch Luftentfeuchter, kann helfen, die Korrosionsgeschwindigkeit zu reduzieren.
  • Einsatz von Abzugshauben: Abzugshauben über den Galvanikbädern helfen, die Dämpfe abzuführen, die die Metallteile der Anlage angreifen könnten.

6. Kathodischer Schutz

Kathodischer Korrosionsschutz ist eine Methode, bei der eine elektrische Spannung angelegt wird, um den Korrosionsprozess zu verlangsamen:

  • Opferanoden: Durch den Einsatz von Opferanoden (z. B. aus Magnesium oder Zink) können Gerätekomponenten geschützt werden, da die Anoden korrodieren und somit das Gerät selbst vor Rost geschützt wird.
  • Fremdstromanoden: Ein geregelter Stromfluss kann helfen, die Korrosion an kritischen Stellen zu verhindern.

7. Kontrolle der Elektrolytlösungen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kontrolle der Chemikalien, die in der Galvanikanlage verwendet werden:

  • pH-Wert und Chemikalienspiegel: Die Kontrolle des pH-Werts der Elektrolytlösung kann dazu beitragen, Korrosionsprozesse zu verlangsamen. Auch die Überwachung des Chemikalienspiegels stellt sicher, dass keine übermäßigen Konzentrationen von aggressiven Stoffen entstehen.
  • Filtration: Die regelmäßige Filtration der galvanischen Lösung entfernt Verunreinigungen, die Rostbildung fördern könnten.

Fazit

Rost- und Anlaufschutzmaßnahmen in der Galvanik erfordern eine Kombination aus geeigneten Materialien, Oberflächenbeschichtungen, regelmäßiger Wartung und geeigneten Schutztechnologien. Durch den Einsatz von korrosionsbeständigen Materialien, schützenden Beschichtungen und der Kontrolle von Feuchtigkeit und chemischen Einflüssen lässt sich die Lebensdauer von Galvanikanlagen erheblich verlängern und die Qualität der galvanisierten Produkte verbessern.

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